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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 750

1858 - Weimar : Böhlau
750 Schlacht bet Trafalgar. Krieg Preu- ßens mit England und Schweden. Er drang sogleich auf bestimmte Erklärungen und führte, ohne auf die Unterhandlungen Oestreichs einzugehen, am 25. und 26. September eine starke Armee über den Rhein. Die östreichische Hauptarmee von 120,000 Mann unter dem Erzherzoge Karl stand in Italien; zur Vertheidi- gung des südlichen Deutschland war das schwächere Heer von 80,000 Mann unter Mack bestimmt. Dieser nahm eine Stellung zwischen Ulm und Memmingen und erwartete den Feind von Westen her; sah sich aber plötzlich von Nordosten her bedroht. Napoleon hatte Baden, Wür- temberg und Baiern in seine Bundesgenostenschast gezwungen und ließ ein Armeecorps von 100,000 Mann durch die preußischen Fürsten- thümec in Franken seinen Weg nach der Donau nehmen. So sah sich Mack schon am 5. Oktober umgangen und suchte mit der Hauptarmee Zuflucht in den Mauern von Ulm. Vergebens drangen die Generale, namentlich der Erzherzog Ferdinand und der Fürst Schwarzen- berg, in den Oberfeldherrn, die Armee durch einen raschen Ausmarsch dem sonst unvermeidlichen Unglück der völligen Einschließung zu entzie- hen. Der Erzherzog Ferdinand erklärte, daß er, um der Gefangenschaft zu entgehen, versuchen werde, sich mit der Reiterei durchzuschlagen. Er brach mit Schwarzenberg auf und gelangte, freilich nur mit den Trüm- mern seiner tapfern Schaar, nach Böhmen. Der in Ulm eingeschlossene Mack unterzeichnete eine Capitulation und übergab am 20. Oktober 1805 seine ganze Armee von 25,000 Mann als kriegsgefangen. Die Reste der östreichischen Armee konnten den Siegeslauf Napo- leons nicht hemmen und suchten das russische Heer zu erreichen. Dieses war unter Kutusow bis Braunau am Inn vorgerückt und zog sich jetzt nach Mähren zurück. Die Franzosen rückten in Wien ein und folg, ten dann den Verbündeten nach Mähren. Bei dem Dorfe Austerlitz kam es am 2. December 1805, am ersten Jahrestag von Napoleons Kaiserkrönung, zur Schlacht. Drei Kaiser waren gegenwärtig, Franz Ii. und Alexander I., für welche Kutusow die Reihen ordnete, und Napo- leon, welcher den Sieg gewann. Der Kaiser Franz begab sich persön- lich in das Lager Napoleons und erlangte unter harten Bedingungen einen Waffenstillstand. Die Russen kehrten in ihre Heimath zurück. Preußen, welches bereits im Begriff gewesen war, an dem Kriege Theil zu nehmen, mußte das Bündniß mit Napoleon erneuern; es mußte Neufchatel und Cleve an den französischen Kaiser, Ansbach an Baiern abtreten und erhielt dagegen die hannöverschen Länder, die Napoleon nach dem Rechte der Eroberung als sein Eigenthum betrach- tete. Zwischen Napoleon und Franz Ii. wurde am 26. December 1805 der Friede zu Preßburg unterzeichnet. Oestreich verlor 1200quadrat- meilen, die venetianischen Besitzungen, die Grafschaft Tyrol, die Fürsten- thümer Brixen und Trident und seine schwäbischen Besitzungen. Auch mußte der deutsche Kaiser den Königstitel, den die Kurfürsten von Baiern und Würtemberg annehmen würden, anerkennen. Die Engländer fanden wegen der Unfälle der dritten Koali- tion einen Trost in dem großen Seesiege, welchen Nelson am 21. Oktober 1805 beim Cap Trafalgar zwischen Cadiz und der Meer- enge von Gibraltar über die vereinigte französisch-spanische Flotte erfocht. Der Sieg war theuer erkauft mit dem Leben des Admirals Nelson.

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 722

1858 - Weimar : Böhlau
722 Napoleon un- terwirft Ita- lien 1796. 1796 drang Jourdan von der Lahn ans über Würzburg bis in die Nähe von Regensburg; Moreau, Pichegrü's Nachfolger, über- schwemmte Schwaben und Baiern; Bonaparte rückte an der Spitze der italienischen Armee biß Trident vor. Die schwäbischen und fränki- schen Reichsstände, Würtemberg, Baden, Bamberg und andere, erkauf- ten mit ungeheuren Opfern Stillstand und die Erlaubniß, Friedensge- sandte nach Paris schicken zu dürfen. Der Erzherzog Karl, der an die Spitze der kaiserlichen Armee gestellt war, sah sich genöthigt, die Bundestruppen, als er sie am meisten bedurfte, entwaffnen zu lasten. Dennoch schlug er den von Bernadotte zu weit vorwärts geführten Flü- gel der Jourdanschen Armee bei Teining, dann diese Armee selbst bei Würz bürg, so daß die Geschlagenen in lvildec Flucht dem Rheine zu- eilten. Moreau hatte den Kurfürsten von Baiern zu einem schmählichen und kostbaren Waffenstillstand genöthigt, sah sich aber, in Folge der Un- fälle Jourdans, von den Oestreichern im Rücken bedroht und trat einen in der Geschichte der Kriegskunst berühmten Rückzug an. In den meisten Staaten Italiens waren unter milden Herrschern bedeutende Fortschritte zum Bessern geschehen. Die Grenze Italiens ge- gen Frankreich gehörte dem Beherrscher von Savoyen und Piemont, der sich seit 1718 König von Sardinien nannte. Der König Victor Ama- deus Iii., der seit 1773 regierte, hatte sich ganz auf das Militäcwesen geworfen und hatte sich dabei das Verfahren Friedrichs Ii. zum Muster genommen. Dieses lange getriebene Soldatenspiel bestand seine Probe schlecht, als es Ernst ward und die französischen Machthaber den König Victor 1792 mit Krieg überzogen. Unter alten kraftlosen Generalen und jungen, von Verachtung deß Feindes strotzenden Officieren verloren die Piemontesen beim ersten Angriffe Nizza und Savoyen. Unter mör- derischen Gefechten ging die Vertheidigungslinie der Alpen verloren, und 1795 gewann das republikanische Heer Boden auf der Südseite der Al- pen. Aber die Unordnung, welche um diese Zeit in der republikanischen Staatsverwaltung einriß, und der durch den Fall der Assignate herbei- geführte Staatßbankrott entzog den Gewalthabern die Mittel, deren sie zum Kriege bedurften, und brachte schreckliches Elend über das italieni- sche Heer. Da erhielt im Frühjahr 1796 der Cocse Napoleon Bo- naparte, der sich durch seine Heirath mit Jose ph inen, der von dem Direktor Barras beschützten Wittwe deß Generals Beauharnais, mit Barras befreundet harte, den Oberbefehl über das gegen die Oestreicher und Piemontesen kämpfende Heer. Der Zustand desselben war kläglich; Mangel an Verpflegung und Kleidung hatten die Bande der Zucht ge- löst. Aber Napoleon verstand es, den französischen Krieger zu Großtha- ten zu treiben. Ihm, dem sechs und zwanzigjährigen, gegenüber stand der östreichische General Beaulieu, dessen sonstige Tüchtigkeit hohes Alter geschwächt hatte. Bei Montenotte schlug Napoleon die Oest- reicher, bei Mondovi die sardinische Armee. Der Muth des Königs Victor Amadeus war gebrochen. Der König schloß einen Waffenstillstand und bald nachher Frieden mit Frankreich. Er mußte den Bund mit Oestreich aufgeben, den Franzosen die Festungen Alessandria, Coni und Tor ton a einräumen und Savoyen und Nizza abtreten. Millionen baaren Geldes mußten unter allerlei Benennungen erlegt werden.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 776

1858 - Weimar : Böhlau
77« und Fürsten, die dem französischen Herrscher verbündet oder unterwürfig waren, boten ihre Kriegsmannschast auf und setzten sie nach der Weichsel hin in Bewegung. Am 9. Mai 1812 verließ Napoleon St. Cloud, um sich zur Armee zu begeben. Seine Gemahlin begleitete ihn bis Dresden, wo sich auch der Kaiser von Oestreich und der König von Preußen ein- fanden. Von Dresden ging Napoleon nach Königsberg und von da an die Grenze Litthauens zum Mittelpunkte seiner Armee. Die ganze Zahl der für diesen Krieg aufgebotenen Truppen betrug 610,058 Mann; die Hauptarmee allein zählte 400,000 Streiter, unter denen sich 80,000 Rei- ter befanden. Der linke Flügel der Armee, größtentheils aus Preußen und Polen unter Macdonalds Führung bestehend, berührte die Ge- stade der Ostsee; der rechte, den daß östreichische Hülfsheer unter dem Fürsten Schwarzenberg mit einem Corps Franzosen und Sachsen bildete, stand am Bug. Rußland war beim Ausbruche des Krieges noch mit England und den Türken im Kriege und schloß mit beiden Staaten Frieden. Durch das Eindringen Napoleons überrascht, befahl Alexander, daß die russi- sche Armee sich rückwärts den aus dem Innern sich heranziehenden Trup- pen nähern und eine Schlacht nicht eher, als biß sie vereint sein wür- den, annehmen sollte. Der in Warschau versammelte Reichstag hatte die Herstellung des Königreichs Polen beschlossen, und es war dieser Beschluß von allen Polen mit grenzenloser Begeisterung aufgenommen worden. Mau erwartele, daß Napoleon seine vielfachen Verheißungen erfüllen und dadurch die Nationalkraft der Polen zum begeisterten Kampfe gegen Rußland anregen werde. Aber Napoleon verweigerte die Wieder- herstellung Polens, wie er sagte, aus Rücksicht auf den Kaiser von Oestreich. Beim Vorrücken Napoleons verließen die Russen unter Barclay de Tollt) ihre Stellung bei Wilna und zogen sich hinter die Düna zu- rück. Der russische Feldherr vermied sorgfältig jede Hauptschlacht, wäh- rend er den Feind durch seine leichten Reiter erschöpfte und ihm eine weit und breit verheerte Gegend preisgab. Beim weitern Vorrücken der Franzosen wurde die Schwierigkeit der Kriegführung durch die Flucht der öffentlich-eu Beamten, durch den Mangel an Lebensmitteln und Fou- rage und durch unaufhörliche Regengüsse vermehrt. Der russische Feld- marschall Barclay de Tolly zog sich immer weiter, bis nach Smolensk zurück, in der Absicht, sich mit der südlich heranrückenden Armee des Fürsten Bagration zu vereinigen. Smolensk wurde von den Rus- sen vertheidigt, aber dann in der Nacht geräumt und den Franzosen als Trümmerhaufe überlassen. Mit erstaunlicher Geschwindigkeit bewegte das französische Heer in drei Colonnen sich vorwärts. Barclay vor ihm her, unerschüttert in seiner Ueberzeugung, daß er keine Schlacht liefern könne, ohne durch deren wahrscheinlichen Verlust Rußlands Schicksal aufs Spiel zu setzen. Daß russische Volk und Heer beschuldigte aber Barclay bald des Ungeschicks, dann der Feigheit und endlich des Verraths, und der Kaiser hielt es für nothwendig, in so düsterer Zeit die Volks- stimme zu berücksichtigen, und ernannte -zu Barclay's Nachfolger den General Kutusow, einen gebornen Russen und Suwarow's Waffen- gefährten, der im Heere eines großen Rufes genoß. Kutusow glaubte die alte, fast heilig gehaltene Hauptstadt Moskau dem Feinde nicht

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 780

1858 - Weimar : Böhlau
780 Auflösung des Rheinbundes und die Herstellung eines unabhängigen Deutschlands. Die deutschen Fürsten wurden aufgefordert, die Waffen gegen den gemeinsamen Feind zu ergreifen. Der Herzog von Meck- lenburg-Schwerin, bald auch der Herzog von Anhalt-Dessau schloffen sich den Alliirten an. Dagegen wies der König Friedrich August von Sachsen die Einladung, die der König von Preußen an ihn sandte, zurück und flüchtete sich über Regensburg nach Prag. Napoleon hatte die großartigsten Rüstungen für den Wiederbeginn des Krieges gemacht und mit 150,000 Mann erschien er gegen Ende Aprils in Deutschland. Bei Groß-Görschen, in der Gegend von Lützen, kam es am 2. Mai zur Schlacht. Der Kampf war hart und blutig; die Verbündeten mußten aber zuletzt daß Schlachtfeld räumen und zogen über Dresden in die Lausitz zurück. Am 8. Mai zog Napo- leon in Dresden ein. Dahin kehrte auch, erschreckt durch Napoleons Drohung, der König von Sachsen zurück, nachdem ec vergebens auf eine Mittheilung deß wiener Hofes über die von demselben gefaßten Be- schlüsse gewartet hatte. Am 20. und 21. Mai erfolgte die zweitägige Schlacht bei Bautzen. Die Russen und Preußen zogen sich nach Schlesien zurück, wo sie bei Schweidnitz eine feste Stellung nahmen. Oestreich hatte sich noch für keinen von beiden Theilen entschieden, suchte aber zur Vollendung der Rüstungen sich selbst und den Verbünde- ten Zeit zu verschaffen. Es brachte deßhalb einen Waffenstillstand in Vorschlag, und dieser wurde am 4. Juni in dem Dorfe Pläßwitz bei Striegau auf einige Tage geschlossen, dann in dem Dorfe Poisch- witz bei Jauer bis zum 20. Juli, später bis zum 10. August verlän- gert, um der Friedenßunterhandlung, die während dieser Zeit zu Prag begonnen werden sollte, Raum zu gewähren. Zu bedauern war es, daß kurz vor dem Waffenstillstände Hamburg von einem französischen Heer- haufen unter Davoust und Vandamme besetzt und von der ganzen Rache der Franzosen getroffen worden war. Als Napoleon die Anträge, welche Oestreich zur Herstellung des Friedens machte, nicht annahm, erklärte Oestreich am 12. August sei- nen Beitritt zu dem russisch-preußischen Bündniß und Krieg gegen Frankreich. Der Beitritt Oestreichs verschaffte den Verbünde- ten nicht bloß eine große Masse von Streitkräften, sondern auch eine vorteilhafte Heeresstellung. Von drei Seiten zugleich, aus Böhmen, aus Schlesien und aus Brandenburg sah sich nun Napoleon mit Angrif- fen bedroht. Dem östreichischen Feldmarschall Fürsten Schwarzen- berg übertrugen die verbündeten Monarchen den Oberbefehl, und bei dem Hauptheere, welches sich in Böhmen versammelt hatte, blieben die drei Monarchen persönlich anwesend. Dem Kronprinzen von Schwe- den, der mit 25,000 Schweden von Pommern aus dem Hauptheere zu- zog, waren auch Russen und Preußen untergeordnet. Daß schlesische, aus Russen und Preußen bestehende Heer befehligte Blücher. Ein fran- zösisches Corps, welches unter dem Marschall Oudinot gegen Berlin vordrang, wurde am 23. August bei Groß-Beeren von den Preußen geschlagen. Als der Marschall Ney abermals zur Eroberung der preußi- schen Hauptstadt auszog, erlitt er am 6. September bei Dennewitz in der Nähe von Jüterbock von den preußischen Generalen Bülow und Tauenzien eine vollständige Niederlage. Aber ein Angriff der

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 302

1858 - Weimar : Böhlau
302 der Nähe von Ulm entfernt, Böhmen aber und die Erblande Oestreichs von dem Stillstände ausgenommen werden sollten. Nachdem sich so die Protestanten in dem entscheidenden Augenblicke ihrer Mittel zur Vertheidigung begeben hatten, brach Maximilian mit dem unter Tilly's (S. 133) Befehl stehenden ligistischen Heer von 26,000 Fußgängern und 3000 Reitern nach Ob er öftre ich auf und nöthigte dessen Stände, dem Kaiser die bisher ver>veigerte Huldigung zu leisten. Während Johann Georg mit 15,000 Sachsen in die Lausitz vordrang und Bautzen besetzte, Spinola mit 20,000 Spaniern die Kurpfalz unterwarf, wandte sich Maximilian nach Böhmen, vereinigte sich mit den Regimentern des Kaisers und verfolgte unaufgehalten die Straße nach Prag. Auf der Höhe des weißen Berges vor Prag ordnete der Fürst Christian von Anhalt das aus 20,000 Mann bestehende Heer der Böhmen. Es war am 8. November 1620, an einem Sonntage, an welchem durch ein seltsames Zusammentreffen in den Kirchen über die Worte gepredigt wurde: Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist. Mittags 12 Uhr begann die Schlacht, nach einer Stunde war sie für die Böhmen ver- loren. Die Stellung derselben auf der Höhe war vortrefflich, die Führer thaten ihre Schuldigkeit, aber der Mehrzahl des böhmischen Heeres fehlte Selbstvertrauen, Einigkeit und Gehorsam. 4000 Böhmen bedeckten die Walstatt, und mit nur 16 Reitern sprengte der alte Fürst von Anhalt nach Prag. Noch war die Sache der Böhmen nicht rettungslos ver- loren. In Pilsen stand Graf Ernst von Mansfeld mit 12,000 Mann, 8000 Ungarn näherten sich der böhmischen Hauptstadt, die Schlesier zeigten sich nicht entmuthigt, die Bürgerschaft von Prag erbot sich zur Vertheidigung der Mauern, und eine Belagerung hätte wegen der späten Jahreszeit nicht lange und kräftig fortgesetzt werden können. Allein Friedrich hatte Muth und Besonnenheit verloren. Er entfloh am folgen- den Morgen nach Breslau, von da nach Berlin und von da nach Hol- land zu Moritz von Oranien. Am Tage nach der Schlacht hielt das Heer der Liga seinen Einzug in Prag. Nach der Flucht Friedrichs unterwarfen sich wie Böhmen, so auch Mähren und Schlesien. Länger als drei Monate nach der Schlacht am weißen Berge blieb in Böhmen alles ruhig, und viele überließen sich der Sorglosigkeit wegen der verunglückten Erhebung. Da wurden in einer Nacht 48 der vornehmsten Häupter des Aufstandes verhaftet und 27 derselben nach einem höchst summarischen Proceß öffentlich hingerich- tet. Mehr als 700 Edle wurden ihrer Güter beraubt. Die protestanti- schen Geistlichen mußten das Land verlassen oder den Ritus der kgtholi- schen Kirche wieder annehmen, sich von ihren Frauen lossagen und sich einer Weihe durch den Erzbischof von Prag unterwerfen. Die Leitung der Universität Prag wurde den Jesuiten übergeben und von diesen wur- den Tausende zur katholischen Kirche zurückgeführt. Den Bürgern, welche nicht katholisch werden wollten, wurden zwanzig bis dreißig Soldaten ins Haus gelegt. Dreißigtausend Familien verließen Böhmen. Vom Majestätsbrief löste der Kaiser mit eigner Hand das Siegel und zerschnitt die Unterschriften. Der Trotz der Böhmen war gebrochen, aber auch der freien Entfaltung und den geistigen Fortschritten des Landes von dem eigenen Herrscher eine tiefe Wunde geschlagen. Wie in Böhmen so

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 426

1858 - Weimar : Böhlau
426 von Sachsen, Köln und Pfalz beitraten. Die östreichischen Länder sollten getheilt und der Kaisertochrer nur Ungarn, die Niederlande und Niederöstreich mit dem Herzogthum Kärntheü und Krain gelassen werden. Maria Theresia war durch Friedrichs Angriff überrascht worden. Im Anfange deß Jahres 1741 zog der Feldmarschall von Neipperg, ein erfahrener Feldherr aus Eugens Schule, bei Olmütz ein ansehn- liches Heer zusammen. Bei Molwitz kam es zu eitler blutigen Schlacht, in welcher die Preußen siegten. Die Erfolge Friedrichs förderten den baierisch - französischen Eroberungsplan. Der Kurfürst von Baiern begann am 31. Juli 1741 den Krieg gegen Oestreich durch Ueberrum- pelung der Stadt Passau, rückte, durch ein französisches Heer verstärkt, in Oestreich vor und ließ sich zu Linz huldigen. Der Kurfürst von Sachsen und Körrig von Polen wollte auch an der großen Beute Theil nehmen und sandte ein Heer nach Böhmen. Von allen Bürgen der pragmatischen Sanction zeigte sich nur Georg Ii. von England in seiner Eigenschaft als König von Hannover entschlossen, dem gegebenen Worte treu zu bleiben. Ec versammelte 30,000 Hannoveraner in Nord- deutschland, wurde aber durch ein französisches und preußisches Heer eingeschloffen und zu einem Vertrage genöthigt, in welchem er sich ver- pflichtete, der Königin von Ungarn keinen weitern Beistand zu leisten. Der Kurfürst von Baiern drang bis 12 Stunden von Wien vor und ließ die Kaiserstadt zur Uebergabe auffordern. Dann aber wandte er sich nach Böhmen und ließ sich am 19. December 1741 in Prag als König von Böhmen huldigen. Aber während er sich in diesem Prunke gefiel, hatte Maria Theresia schon am 11. September auf dem Schlöffe zu Presburg zu den Ständen von Ungarn gesprochen. Sie war die Erbin jenes Kaiserhauses, welches seit Jahrhunderten die Rechte Ungarns und die Freiheiten seiner evangelischen Kirche zu schmälern ge- strebt hatte. Jetzt rührte die Schönheit und das Unglück der jungen Frau die Magnaten so, daß sie ihr Treue bis in den Tod gelobten. Schon im Oktober fanden sich 15,000 berittene Edelleute in Presburg ein, und zahlreiche Mannschaften strömten herbei. Zwei Heere wurden gebildet. Mit dem einen rückte Großherzog Franz, der Gemahl der Königin, in Böhmen ein, mit dem andern eroberte Khevenhüller im Januar 1742 Oberöstreich wieder. Die Oestreicher drangen auch in Baiern ein und besetzten München, während am 12. Februar Karl .Albrecht als Kaiser Karl Vii. (1742—1745) gekrönt wurde. Friedrich Ii. drang 1742 in Mähren ein, zog sich aber dann wegen der verstärkten Streitkräfte seiner Gegner nach Böhmen zurück. Bei Chotusitz (Czaslau) besiegte er den Prinzen Karl von Loth- ringen. Nach dieser Schlacht war Maria Theresia entschlossen, mit Friedrich Ii. Frieden zu schließen. Zu Breslau wurden die Prälimi- narien, zu Berlin der Friede unterzeichnet. Durch diesen Frieden zu Breslau endigte der erste schlesische Krieg (1740—1742). Fried- rich erhielt fast ganz Schlesien und die Grafschaft Glatz. Bald darauf versöhnte sich auch Sachsen mit Oestreich. Jetzt wurde Böhmen bis auf einige feste Punkte dem Feinde ent- rissen und die französische Armee unter den Marschällen Broglio und Belleisle mußte sich nach Prag zurückziehen. Vergebens versuchte

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 430

1858 - Weimar : Böhlau
430 Groß-Jägerndorf. Bei Erfurt vereinigte sich das Reichsexecu- tionsheer unter dem Prinzen von Hitd burghau sen mit einem vom Prinzen Soubise geführten französischen Heere, während Had- dick mit 6000 östreichischen Reitern aus Schlesien nach den Marken streifte und Berlin brandschatzte. Da eilte Friedrich mit einem kleinen Heer nach Sachsen und vernichtete durch den glorreichen Sieg bei Roß- bach (5. November 1757) das französische und daß Reichßheer. Mit seinem siegreichen Heer eilte Friedrich wieder nach Schlesien und erfocht mit seiner berliner Wachtparade, wie die Feinde das kleine preußische Heer nannten, bei dem Dorfe Leuth en einen vollständigen Sieg über das weit überlegene östreichische Heer unter dem Prinzen Karl von Lothringen. Dem zwischen Preußen und England zu Westininster abgeschlossenen Vertrage waren auch Braunschweig, Hessen-Kassel und Gotha beigetreten. An der Spitze eines Heeres von 40,000 Mann stellte sich der Herzog von Cumberland, zweiter Sohn Georgs Ii., an der Weser aus. Ihm entgegen zog vom Niederrhein durch Westphalen der Marschall d'etrees, ging über die Weser und besiegte bei Hasten- beck, unweit Hameln (1757), den Prinzen von Cumberland. Dieser wich immer weiter zurück, öffnete den Feinden den Weg in die Kur- lande seines Vaters und ging die Konvention von Kloster-Zeven ein. In derselben versprach er, alle seine Truppen bis auf die Hanno- veraner aus einander gehen zu lassen, sich mit diesen über die Elbe zu- rückzuziehen und den Franzosen die bis jetzt besetzten Länder einzuräumen. Die Konvention wurde zwar weder von England noch von Frankreich rarificirt, aber die Franzosen blieben im Besitz des Kurfürstenthums Hannover, besetzten auch Bremen, Braunschweig, Wolfenbüttel und Hessen-Kassel und erpreßten große Brandschatzungen. Das kleine, in die nächste Uingebung von Stade zurückgedrängte, hannoversche Heer ertrug mit Unwillen die unwürdige Stellung, in die es durch seinen Anführer versetzt war. Da trat der berühmte William Pitt (nach- mals Graf Chatam) an die Spitze der englischen Verwaltung. Auf dessen Vorschlag bewilligte das Parlament dem Könige von Preußen jährliche Hülfsgeldec von vier Millionen Thalern. Auf Empfehlung Friedrichs Ii. wurde der Herzog Ferdinand von Br aun schweig zum Oberanführer des durch Engländer verstärkten hannoverschen Hee- res ernannt. Ferdinand vertrieb die Franzosen aus Hannover und Hes- sen und folgte ihnen im Sommer 1758 über den Rhein. Im Jahre 1758 brach Friedrich Ii. in Mähren ein und belagerte Olmütz; aber er vermochte es nicht einzunehmen, und Mangel an Zufuhr in dem gebirgigen und feindlichen Lande nöthigte ihn zum Rückzug. Unter beständigen Kämpfen gelangte er durch einen meister- haften Rückzug durch Böhmen nach Schlesien. Von hier brach er mit einem Theil seines Heeres gegen die Russen auf, welche Preußen, Pom- mern und die Neumark überschwemmt hatten und furchtbar verwüsteten. In der blutigen Schlacht bei Zorndorf wurden die Russen geschlagen und zurückgedrängt. Von der Neumark eilte Friedrich Ii. nach Sachsen, um seinem von Daun bedrängten Bruder Heinrich Unterstützung zu bringen. Auf die Nachricht von Friedrichs Annäherung zog sich Daun in ein festes Lager bei Stolpen zurück. Er gedachte den König von

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 592

1858 - Weimar : Böhlau
592 der Bibel angehalten hatte. Der deutschen und lateinischen Sprache war Karl frühzeitig mächtig, nicht minder der französischen, zu deren Gebrauch er sich jedoch nie entschließen konnte. Von den Wissenschaften beschäftigte er sich am liebsten mit der Mathematik. Ueber alles schätzte der Jüngling die Wahrheit; auch erlaubten Genüssen gab er sich nur mit Mäßigung hin. In ritterlichen Uebungen ward er von Keinem über- troffen, und seit er als elfjähriger Knabe die Mutter verloren hatte, folgte er, ein verwegener Reiter, dem Vater auf die Musterplätze und Bärenjagden. Nach dem Tode seines Vaters wurde Karl von den Stän- den für mündig erklärt. Als die Nachricht erscholl von den Rüstungen der drei feindlichen Nachbarn, und daß die Sachsen in Livland eingerückt wären, entstand Bestürzung im schwedischen Reichsrath und man sprach von Unterhand- lungen und nothwendigen Aufopferungen; aber auf Antrag des Königs wurde der Krieg beschlossen. Auf der schwedischen Flotte, die durch englische und holländische Schiffe verstärkt war, segelte Karl gerade auf Kopenhagen los. Nach einem fruchtlosen Bombardement landete er fünf Meilen von der Stadt, drang muthig gegen die dänischen Batterien vor, trieb die fliehenden Dänen nach Kopenhagen und schloß die Stadt ein. Dem gedemüthigten König Friedrich Iv. blieb nichts übrig, als um Frie- den zu bitten, und dieser wurde zu Travendahl im August 1700 geschlossen. Unterdessen hatte der König von Polen und Kurfürst von Sachsen, August Ii., die Eroberung Livlands versucht. Ein von dem Schwe- denkönig gekränkter livländischer Edelmann, Rein hold Patkul, hatte ihm versvrocken, den livländischen Adel auf seine Seite zu bringen, fand aber bei dem dortigen Adel den erwarteten Anklang nicht. Auch ver- mochte August Ii. nicht, den polnischen Senat zur Theilnahme am Kriege gegen Schweden zu bewegen. Das Heer Augusts belagerte Riga, konnte es aber nicht erobern und mußte wieder über die Düna zurück- weichen. Ein russisches Heer von 80,000 Mann war in Esthland eingefallen und belagerte das von 500 Schweden vertheidigte Narwa. Die Noth Narwa's trieb Karl Xii. zur höchsten Eile, und mit nur 8000 Mann rückte er eiligst heran. Als die Russen die Lagerwälle nicht verließen, erklimmte er (am 30. Nov. 1700) unter der Losung „Gott mit uns" die Schanzen. Nach einem dreistündigen wüthenden Gefechte war der Sieg für die tapferen Schweden entschieden. Unter den fliehenden Rus- sen brach die Brücke über die Narwa, 18,000 lagen auf dem Schlacht- felde, 30,000 ergaben sich am anderen Morgen. Während Peter I. und August Ii. in einer persönlichen Zusammen- kunft sich noch enger vereinigten, blieb auch Karl diesen Winter nicht müssig. Ansehnliche Verstärkungen aus Schweden kamen in Livland an. Von Dorpat aufbrechend (1701), beschloß er, bei Riga über die Düna zu gehen. An dem befestigten linken Ufer dieses Stromes standen die Sachsen, durch 19,000 Russen verstärkt. Mit dem Rufe: „Bnrsche, nun sind wir hier, Gott wird uns weiter helfen!" führte er seine Schweden gegen die Schanzen, aus welchen Sachsen und Russen geworfen wur- den. Die Folge war die Besetzung von ganz Kurland, in welchem Karl bis zum Spätherbste verweilte. Mietaus Wohlleben lockte ihn nicht;

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 593

1858 - Weimar : Böhlau
593 ihm genügte eine Bauernhütte, die er bei strenger Kälte durch glühende Kugeln Heizen ließ. Einer polnischen Gesandtschaft, welche Karl um die Räumung Kur- lands bat, erklärte er seine Absicht, den König August zu entthronen. Im Januar 1702 drang er in Polen ein. August Ii. verließ mit sei- nen Anhängern Warschau, um sich mit seinem Heere bei Krakau zu ver- einigen; Karl Xii. aber zog am 24. Mai 1702 in Warschau ein. Vier Wochen blieb er in Warschau; dann brach er auf, um August aufzu- suchen. Bei Klissow wurde das zwiefach stärkere Heer Augusts be- siegt, das sächsische Lager erbeutet und dann Krakau besetzt. Die wieder- holten Friedensanträge Augusts wurden von Karl zurückgewiesen. Ein von August nach Lublin berufener Reichstag (1703) verwarf die von Karl vorgeschlagene Entthronung Augusts und beschloß die Ver- mehrung des Kronheeres; aber Mangel an Einigkeit und Furcht vor den Schweden vereitelten die Ausführung dieser würdigen Beschlüsse. Karl aber schlug die Sachsen bei Pultusk und erzwang in Thorn, Danzig, Elbing hohe Brandschatzungen. Indeß war August nach Sachsen ge- gangen, und der Kardinal Primas Radziejowsky, sein heftigster Gegner, benutzte seine Abwesenheit, um einen Reichstag nach Warschau zu,be- rufen (1704). Auf demselben wurde der Beschluß gefaßt, August habe durch seine ungerechte Eröffnung des Krieges, gegen den Willen der Republik, den Thron verwirkt; man könne ihn daher nicht länger für einen rechtmäßigen König anerkennen.. Es frug sich nun, wen sollte man zum König wählen. Die Augen richteten sich auf die Söhne des berühmten Johann Sobiesky; allein August ließ die beiden älteren, die sich zu Ohlau bei Breslau aufhielten, durch sächsische Reiter über- fallen und gefangen nach der Pleißenburg bringen, und der dritte Sohn Sobiesky's schlug die Krone aus. Nach langen Streitigkeiten versam- melte sich endlich der polnische Adel behufs der Königswahl in der Nähe von Warschau, und hier wurde unter dem Einfluß des schwedischen Königs Stanislaus Leszinsky, der Kronschatzmeister und Woiwode von Posen, zum König gewählt. Er war ein Mann in der Blüthe der Jahre und erfreute sich wegen seiner Tapferkeit und der Reinheit seiner Sitten der Achtung aller Besseren seines Volkes. Bei August Ii., der wieder nach Polen gekommen war, fanden sich nicht nur russische Gesandte, sondern auch ein Theil der polnischen Magnaten ein. Ein wieder frisch verstärktes Heer und ein tüchtiger General, Schulenburg, berechtigten ihn, noch nicht ganz die Hoff- nung aufzugeben. Karl ließ in Warschau dem Stanislaus 900 Mann zur Bedeckung zurück und wandte sich mit dem Heere nach Lemberg. Die Stadt wurde erstürmt und mußte 300,000 Thaler Brandschatzung zahlen. Den Zug Karls nach Lemberg hatte August schnell benutzt, um sich mit seiner Macht aus Warschau zu werfen, das sich sogleich ergeben hatte. Schnell eilte Karl gegen Warschau heran, August verließ dasselbe wieder und das sächsische Heer wurde bis zur schlesischen Grenze ge- drängt (1704). Das Jahr 1705 verging Karln größtentheils unter verdrüßlichen Streitigkeiten mit den polnischen Großen. Mitten im Winter (Januar 1706) brach Karl nach Litthauen auf, trieb das russische Heer biß hinter den Dniepr zurück, folgte ihm durch die Sümpfe und erstürmte 38

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 594

1858 - Weimar : Böhlau
594 die Engpässe Vo lhyniens. Vor den Thoren von Kiew sah man schwedische Reiter. Von Volhynien wandte sich Karl nach dem Westen zurück, ging bei Steinau in Schlesien über die Oder und nahte den Grenzen von Kursachsen. Ein allgemeiner Schrecken ergriff die Einwohner des Kurstaates. Die königliche Familie floh ins Ausland, die Kostbarkeiten Dresdens ret- tete man aus den Königstein. In der besten Ordnung rückte Karl nach Meißen und zog dann über Grimma nach Altranstädt. Hier blieb er mit einem Theile des Heeres, während der General Meyerfeld mit dem andern in der Nähe von Dresden stand. In Altranstädt kam der Friede zu Stande (1706). Der Kurfürst verzichtete auf den polni- schen Thron, entsagte dem Bunde mit Rußland, verstattete dem schwe- dischen Heere den Winteraufenthalt in seinem Kucstaate, lieferte Patkul aus und ließ die Brüder Sobiesky frei. Ein volles Jahr verweilte Karl Xii. in Sachsen und kleidete und besoldete sein Heer auf Kosten des Landes. Erst nn August 1707 trat er den Rückmarsch an, tim nun seinen dritten Feind, Peter I., zu be- kämpfen. Im Anfange des Jahres 1708 setzte er über die Weichsel und rückte gegen Grodno vor, wo sich Peter selbst befand. Das ruf. sische Heer zog sich zurück, und Peter begab sich nach Petersburg. Karl zog in die Gegend von Wilna und setzte dann über die Beresina. Moräste und ausgetretene Flüsse schienen das weitere Vordringen un- möglich zu machen; aber Karl sprang selbst immer zuerst bis an die Brust ins Wasser, um seinen Leuten das Beispiel zu geben. Endlich erreichte er den General Scheremetow, der sich bei der Stadt Ho- lowzin am Flusse Bibitsch aufs Beste verschanzt und vor sich den Fluß und Moräste hatte. Die Schweden wateten, der König voran, unter dem fürchterlichsten Kanonenfeuer durch den Fluß und die Mo- räste, und nachdem siebenmal ihre Angriffe zurückgeschlagen waren, krönte der Sieg ihre Beharrlichkeit und die Russen flohen. Karl ver- folgte die Fliehenden bis Mohilew, setzte über den Dniepr und drang bis in die Nähe von Smolensk vor. Hier ließ er sich durch den al- ten ehrsüchtigen Hetmann der Kosacken, Mazeppa, verleiten in die Ukraine zu ziehen. Mazeppa war bisher dem Zar zinsbar gewesen, wünschte aber sich in den unbeschränkten Besitz seines Gebietes, der Ukraine, zu setzen und hoffte dieses mit Hülfe Karls Xii. auszuführen. Er bot dem Könige eine Hülfe von 30,000 Mann und Lebensunterhalt im Ueberfluß für seine Truppen an, wenn dieser in die Ukraine ziehen und dort sich mit ihm vereinigen wolle. Karl ging auf diesen Antrag ein. Aber ungeheure Waldungen und wüste Steppen hemmten das Vordringen; die Wege wurden immer abscheulicher; Menschen und Vieh erlagen den ungeheuren Beschwerden, und eine Menge Kanonen mußte man in den Morästen stecken lassen. Der General Löwenhaupt, der in Livland stand, hatte von Karl den Befehl erhalten, mit 11,000 Mann zu ihm zu stoßen und ihm Lebensmittel und Kleidungsstücke zuzuführen. Aber von einem überlegnen russischen Heere sechsmal in drei Tagen wü- thend angegriffen, hatte Löwenhaupt die Hälfte seiner Mannschaft ver- loren, seine tausend mit Kriegsbedürfnissen beladenen Wagen in Brand gesteckt, 17 Kanonen zurückgelassen und konnte sich erst im Oktober mit dem König vereinigen. Auch Mazeppa gelang es nicht, die Kosacken
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